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30.4.2025

Beschaffungsstrategien unter Druck: Finanzielle Resilienz im Spannungsfeld globaler Zölle

Zölle stören weiterhin den globalen Handel, verändern Lieferketten und erhöhen den finanziellen Druck auf den Einkauf. Für Chief Procurement Officers (CPOs) war der Aufbau finanzieller Resilienz noch nie so entscheidend wie heute. In einem Umfeld, das von Volatilität und sich wandelnden Handelsbeziehungen geprägt ist, muss sich der Einkauf von einer kostengetriebenen Funktion zu einer strategischen Kraft entwickeln, die Unsicherheiten aktiv begegnet.
Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen von Zöllen auf den Einkauf und zeigt praxisnahe Strategien auf, wie CPOs Risiken managen, Margen schützen und widerstandsfähige Strukturen aufbauen können.

The Impact of Tariffs on Procurement

Wie Zölle neuen Druck auf den Einkauf ausüben

Die Handelskonflikte zwischen den USA und der EU sind wieder aufgeflammt. So wurden beispielsweise 25 % Zölle auf europäische Autos, Stahl- und Aluminiumexporte sowie 20 % auf andere Industrieprodukte verhängt. Gleichzeitig hat die Entscheidung der EU, Ausgleichszölle auf chinesische Elektrofahrzeuge einzuführen, Gegenmaßnahmen Pekings ausgelöst – unter anderem in Form von Untersuchungen zu europäischen Exportgütern.


Einkaufsteams stehen nun vor steigenden Inputkosten, längeren Lieferzeiten und zunehmender Komplexität entlang der Lieferkette. Besonders betroffen sind die Automobilbranche (vor allem deutsche OEMs), Chemie, Stahl, Aluminium sowie Maschinenbau. Unternehmen müssen entweder höhere Kosten absorbieren oder Lieferverträge neu verhandeln. Gleichzeitig drohen Marktanteilsverluste in strategisch wichtigen Regionen.


Diese Entwicklungen erfordern strukturierte und proaktive Reaktionen – keine reaktive Schadensbegrenzung.

 

Building Financial Resilience into Procurement Strategy

 

Finanzielle Resilienz im Einkauf aufbauen

Resilienz bedeutet heute mehr, als nur Turbulenzen zu überstehen – es geht darum, aktiv die Profitabilität zu sichern und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
H&Z empfiehlt einen strukturierten Drei-Phasen-Ansatz:

 

  • Expositionsanalyse: Analyse von Produktportfolios, Lieferantenstrukturen und Handelsrouten zur Identifikation finanzieller Risiken (EBIT-Auswirkungen).
  • Quantifizierung und Risikominderung: Modellierung finanzieller Risiken und Entwicklung gezielter Maßnahmen wie Lieferantenverhandlungen, alternative Bezugsquellen oder Zolloptimierung.
  • Lieferkettenresilienz: Aufbau struktureller Widerstandsfähigkeit durch Lieferanten-Diversifizierung, optimierte Logistiknetzwerke und Nearshoring-Initiativen.

 

Dieser Ansatz hilft, Zolllasten aktiv zu steuern, strategisch zu begegnen und den Einkauf als stabilisierenden Faktor im Unternehmen zu positionieren.

 

 

Resilienz durch NextGen Category Management verankern

Wahre Resilienz im Einkauf geht über kurzfristige Maßnahmen hinaus. Sie erfordert einen grundsätzlichen Wandel im Category Management.


H&Z betrachtet das NextGen Category Management als Schlüssel zur Resilienz: Risikobetrachtung, Lieferanten-Diversifizierung und geopolitische Einordnung werden fest in die Warengruppenstrategien integriert. So können CPOs Märkte aktiv gestalten, Flexibilität erhöhen und langfristigen Wert schaffen.


Dabei geht es nicht mehr nur um Kosten – sondern auch um Nachhaltigkeit, Agilität und Stabilität. Wer finanzielle Resilienz mit dynamischem Warengruppenmanagement kombiniert, stellt seinen Einkauf zukunftssicher auf.

Mehr dazu in unserem Strategypaper: Enabling NextGen Category Management

 

 

Szenarioplanung: Vorbereitung auf den nächsten Schock

In einem volatilen Handelsumfeld ist Szenarioplanung unerlässlich. Führende Unternehmen modellieren unterschiedliche Zoll-Szenarien, analysieren Kostenwirkungen, identifizieren gefährdete Warengruppen, prüfen alternative Lieferquellen und machen Verträge agiler.
Wer heute in diese Fähigkeiten investiert, ist morgen reaktionsschneller, robuster – und besser vorbereitet auf neue externe Schocks.

 

Beyond Cost: Managing Supply Chain Complexity

 

Mehr als nur Kosten: Komplexität in der Lieferkette steuern

Zölle verursachen nicht nur direkte Mehrkosten. Sie bringen zusätzliche Herausforderungen mit sich: komplexere regulatorische Anforderungen, höhere Lagerbestände, verlängerte Durchlaufzeiten und Auswirkungen auf das Working Capital.
Diese Herausforderungen lassen sich nur mit einem funktionsübergreifenden Ansatz bewältigen – abgestimmt zwischen Einkauf, Finanzen, Recht, Logistik und Operations. Zudem müssen Beschaffungsteams neue Risiken wie mögliche Anti-Dumping-Maßnahmen der EU im Blick behalten.


Agilität und Vorausschau sind entscheidend für eine resiliente Beschaffungsstrategie.

 

The Strategic Advantage of Mastering Procurement Resilience

 

Strategischer Vorsprung durch resiliente Beschaffung

Wer seinen Einkauf heute resilient aufstellt, schützt Margen, sichert Lieferfähigkeit, stärkt Lieferantenbeziehungen und schafft sich einen Wettbewerbsvorteil – auch in unsicheren Zeiten.
Resiliente Beschaffung macht den Unterschied: Sie verwandelt Unsicherheit in Stabilität und strategische Stärke.

Entdecken Sie unser Strategypaper

Einen tieferen Einblick in die Bewältigung von Tarifrisiken und den Aufbau von Widerstandsfähigkeit im Beschaffungswesen erhalten Sie in unserem Strategypaper Managing Geopolitical Uncertainty & Tariff Avoidance.

Nehmen Sie Kontakt mit unseren Experten auf:

Für eine maßgeschneiderte Beratung zur Stärkung Ihrer Beschaffungsstrategie können Sie sich gerne an unsere Experten wenden.

Lukas Zeidler

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