
CSRD: Nachhaltigkeit im Fokus
Die CSRD verpflichtet Unternehmen zur Offenlegung von Umwelt- und Sozialauswirkungen und fördert die Transparenz nachhaltiger Unternehmensführung.
Was ist die CSRD und warum ist sie wichtig?
Die CSRD ist eine Erweiterung der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und verpflichtet eine größere Anzahl von Unternehmen zur Offenlegung von Informationen über ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Diese Richtlinie hat das Ziel, Investoren und anderen Stakeholdern ein klares Bild der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu vermitteln. Sie fördert die nachhaltige Unternehmensführung und trägt dazu bei, dass Unternehmen eine aktive Rolle im Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft spielen.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) und welche Auswirkungen haben sie?
Die Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) sind für die Umsetzung der CSRD von entscheidender Bedeutung und legen spezifische Anforderungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung fest. Sie bestehen aus zwei übergreifenden und zehn themenspezifischen Standards und bilden das Rückgrat der Berichtspflichten. Diese Standards lassen sich in mehrere Schlüsselbereiche unterteilen: „Governance“, „Strategie“, „Auswirkungen, Risiken und Chancen“ (IRO) sowie „Richtlinien“, „Maßnahmen“ und „Kennzahlen und Ziele“, die jeweils eine bestimmte Rolle bei der Gestaltung umfassender Nachhaltigkeitsberichte spielen.
- Governance: Hier geht es darum, wie Nachhaltigkeitsaspekte in die Unternehmensführung und Entscheidungsprozesse integriert werden.
- Strategie: Diese Dimension befasst sich mit der langfristigen Ausrichtung und dem Ansatz des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit. Von den Unternehmen wird erwartet, dass sie erläutern, wie ihre Strategie auf die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen und das Management von Klimarisiken abgestimmt ist.
- Auswirkungen, Risiken und Chancen (IRO): Unternehmen müssen ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft sowie die damit verbundenen Risiken und Chancen bewerten und darüber berichten. Dazu gehört eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse, wie diese Faktoren die Leistung des Unternehmens und seine Stakeholder beeinflussen können.
- Richtlinien: Unternehmen werden gebeten, ihre festgelegten Richtlinien näher zu erläutern, insbesondere inwiefern diese Richtlinien eine Strategie für ein wesentliches Nachhaltigkeitsthema definieren und wie sie die Entscheidungsfindung leiten.
- Maßnahmen: Unternehmen müssen Aktionspläne aufstellen, um definierte Ziele zu erreichen und wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) anzugehen.
- Kennzahlen und Ziele: Dieser Bereich umfasst die qualitativen und quantitativen Indikatoren und Ziele, die Unternehmen definieren und verfolgen müssen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung messbar zu machen.
Was versteht man unter dem Konzept der doppelten Wesentlichkeit im Zusammenhang mit CSRD?
Das Konzept der doppelten Materialität im Zusammenhang mit der CSRD Mit der Einführung der CSRD müssen Unternehmen nun die Bedeutung verschiedener Nachhaltigkeitsthemen bewerten. Diese Bewertung, offiziell als „Double Materiality Assessment” (Bewertung der doppelten Materialität) bezeichnet, ist ein obligatorischer Bestandteil des Prozesses und spielt eine entscheidende Rolle bei der Formulierung der zukünftigen Nachhaltigkeitsstrategie und der Umsetzung der Anforderungen der CSRD. Die doppelte Materialität erfordert eine Analyse, die sowohl die Auswirkungen der Aktivitäten des Unternehmens auf die Umwelt und die Gesellschaft („Impact Materiality“ oder Inside-Out-Perspektive) als auch den Einfluss von Nachhaltigkeitsthemen auf das Unternehmen selbst („Financial Materiality“ oder Outside-In-Perspektive) berücksichtigt.
Die Einbeziehung interner und externer Stakeholder in diesen Identifizierungsprozess ist von entscheidender Bedeutung, um eine umfassende und repräsentative Bewertung zu gewährleisten. Darüber hinaus muss die Analyse eine ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette beinhalten, einschließlich der Auswirkungen auf den Kunden oder in der Lieferkette. Die Ergebnisse dieser Analyse sind ein grundlegender Schritt, um die Weichen für die Nachhaltigkeitsstrategie zu stellen und die Einhaltung der CSRD-Anforderungen sicherzustellen.
Aktuelle Entwicklungen und News zur CSRD
In jüngster Zeit gab es bedeutende Entwicklungen im Bereich der CSRD, darunter die Ausweitung der Berichtspflichten und die Verfeinerung der Berichtsstandards. z.B. mit einem ersten Draft der ESRS-Datenpunktliste oder dem Draft der „Implementation Guidance for Materiality Assessment“. Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen. Die vermehrten Aktualisierungen und Konkretisierung der Anforderungen der EU fordert Unternehmen heraus agil und anpassungsfähig in der CSRD-Implementierung zu bleiben.
Herausforderungen und Chancen der CSRD für Unternehmen
Die Umsetzung der CSRD stellt für viele Unternehmen eine Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf die Datenbeschaffung und -analyse. Gerade die Datenbeschaffung bedarf der Unterstützung verschiedenster Abteilung, wie z.B. Einkauf oder HR. Gleichzeitig bietet die CSRD aber auch Chancen, indem sie Unternehmen dazu anregt, ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu überdenken und sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu positionieren.
Die CSRD ist ein wesentlicher Bestandteil der EU-Bemühungen, nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern. Sie bietet nicht nur eine Grundlage für transparente und zuverlässige Nachhaltigkeitsberichte, sondern auch einen Anreiz für Unternehmen, in eine nachhaltigere Zukunft zu investieren. Die weitere Entwicklung der CSRD wird entscheidend sein, um die Rolle von Unternehmen in einer nachhaltigen Wirtschaft zu stärken.




