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8.7.2025

Warum eine EBIT-Marge von 3-5% nicht mehr ausreicht

Die europäische Automobilzulieferindustrie steht zu Beginn des Jahres 2025 unter einem noch nie dagewesenen finanziellen Druck. Was früher als „akzeptable“ Rentabilität galt - EBIT-Margen von 3-5% - entspricht nicht mehr den Anforderungen der Kapitalmärkte, der Transformationsrealitäten oder des langfristigen Überlebens. Die jüngste Studie von H&Z unter 93 europäischen Zulieferern offenbart eine entscheidende Wahrheit: 3-5% EBIT sind nicht mehr genug. Die neue Messlatte liegt bei 7%.

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Warum die Margen steigen müssen - und zwar schnell

Die Zulieferer werden von allen Seiten unter Druck gesetzt.
Höhere Zinssätze und steigende Inputkosten, kapitalintensive EV-Investitionen und begrenzte OEM-Unterstützung - viele mittelständische Unternehmen befinden sich in einem strukturellen Engpass. Und in einer Welt, in der sich die Refinanzierungsbedingungen verschärfen, ist ein niedriges EBIT nicht mehr nur ein Performance-Problem - es ist ein Refinanzierungsrisiko.

 

EBIT margin comparison OEMs vs. Suppliers.png

Es hat sich eine neue Rentabilitätslogik herausgebildet:
Nur Anbieter, die einen EBIT von 7 % oder mehr erwirtschaften, können die für die Umgestaltung, das Wachstum und das Überleben erforderliche Eigen- und Fremdfinanzierung sicherstellen.

 

 

Was die Zahlen sagen

Betrachten wir ein typisches Lieferantenszenario:

  • Umsatz: 500 Millionen Euro
  • Eigenkapitalquote: 30%
  • Ziel-ROE (Eigenkapitalrendite): 15%

Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Unternehmen mindestens 36 Mio. € EBIT erwirtschaften, was einer EBIT-Marge von 7 % entspricht.

 

Capital structure & EBIT-ROE calculation.png

Doch die meisten Anbieter in unserer Studie sind unzureichend. Margen von 3 bis 5 % stellen Investoren nicht mehr zufrieden und lassen auch nicht genügend Spielraum für zukunftssichere Investitionen in Elektrifizierung, Software oder betriebliche Ausfallsicherheit.

 

 

Der versteckte Killer: Entlüftungsprogramme

Warum also bleiben die Margen stecken?
Oft liegt das Problem nicht am Umsatz, sondern am Portfoliomix.
Unsere Studie hat bei Dutzenden von Anbietern ein auffälliges Muster aufgedeckt:
Die unteren 20 % der Programme eines Anbieters vernichten oft mehr EBIT als die oberen 80 % erwirtschaften können.

 

Pareto curve – EBIT by programme.png

Bei diesen „Bleeder-Programmen“ handelt es sich um unrentable Produktlinien, die Ressourcen verschlingen, das EBIT belasten und aufgrund mangelnder Transparenz auf Programmebene verborgen bleiben.
Ohne entschlossenes Handeln untergraben diese „Bleeder“ stillschweigend die Rentabilität - und gefährden die Refinanzierungsfähigkeit.
 

 

Der Weg zu 7%: Das ist nicht nur Theorie

Dies ist keine theoretische Übung. Es ist ein strategischer Imperativ.
Die EBIT-first-Methode von H&Z hilft Lieferanten, genau zu erkennen, welche Programme, Kostentreiber und strukturellen Probleme die Rentabilität blockieren - und dann sechs gezielte EBIT-Hebel zu aktivieren, darunter

  • Preisgestaltung und Forderungsmanagement
  • Beschaffung und Kostenoptimierung
  • Portfoliobereinigung und Produktlebenszyklusstrategien
  • Optimierung der Gemeinkosten und des Platzbedarfs
  • Leistung der Lieferkette
  • Verbesserung des Betriebskapitals

In den meisten Fällen ist eine EBIT-Steigerung von mehreren Prozentpunkten innerhalb von 6-12 Monaten möglich - wenn die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt werden.

 

 

Warum das jetzt wichtig ist

Eine EBIT-Marge von 7 % ist kein erstrebenswertes Ziel.
Sie ist die neue Mindestanforderung, um relevant, solvent und investierbar zu bleiben.

Im Jahr 2025 ist das EBIT mehr als eine buchhalterische Kennzahl - es ist ein Signal für finanzielle Widerstandsfähigkeit und strategische Freiheit.
Unternehmen, die sich nicht anpassen, laufen Gefahr, vom Kapital abgeschnitten zu werden, sich nicht wandeln zu können und der Marktkonsolidierung ausgesetzt zu sein.
 

 

Die Meinung von H&Z: Margenstrategie ist Überlebensstrategie

Wir von H&Z unterstützen Lieferanten dabei, über die Symptombehandlung hinauszugehen und strukturelle Margenstärke aufzubauen. Unser EBIT-Überbrückungsmodell, die Pareto-basierte Programmanalyse und schnelle Verbesserungssprints sorgen für echte Margenverbesserungen - und zwar schnell.
Ganz gleich, ob Sie bei 4 % liegen und nicht wissen, wie Sie höher klettern können, oder ob Sie sich auf eine Refinanzierung vorbereiten und Ihre Position verteidigen müssen:
Jetzt ist es an der Zeit, Ihre EBIT-Strategie auf ein Ziel von über 7 % auszurichten.

Sie möchten wissen, wo Sie stehen?

Lassen Sie uns ein Benchmarking Ihres EBIT-Potenzials durchführen und den Weg zu einer stabilen Gewinnspanne definieren.


FAQ : EBIT-Margen und finanzielle Widerstandsfähigkeit in der Automobilzulieferindustrie

Warum sind 3-5% EBIT für Automobilzulieferer nicht mehr ausreichend?

Weil es die finanziellen Erwartungen der Eigen- und Fremdkapitalgeber nicht mehr erfüllt. Steigende Kapitalkosten, Margendruck und Transformationserfordernisse erfordern ein EBIT von mindestens 7 %, um Refinanzierung, finanzielle Belastbarkeit und Investitionsfähigkeit sicherzustellen.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen EBIT und Eigenkapitalrendite (ROE)?

Das EBIT ist ein wesentlicher Faktor für den Nettogewinn, der wiederum die Eigenkapitalrendite bestimmt. Um eine typische Eigenkapitalrendite von 15 % zu erreichen, müssen die meisten Anbieter eine EBIT-Marge von 7 % oder mehr erzielen - je nach Kapitalstruktur und Steuerbelastung.

Was sind „Bleeder-Programme“?

Dies sind unrentable Produktlinien, die ein negatives oder nahezu Null-EBIT erwirtschaften. Sie werden oft übersehen und können die Rentabilität des gesamten Unternehmens stillschweigend untergraben. Die Identifizierung und Beseitigung von „Bleeder“-Programmen ist ein schneller und effektiver Weg zur Verbesserung der Margen.

Können mittelgroße Anbieter realistischerweise 7% EBIT erreichen?

Ja - aber nur mit klarer Transparenz und entschlossenem Handeln. H&Z hat zahlreichen Lieferanten geholfen, gezielte EBIT-Hebel in den Bereichen Preisgestaltung, Beschaffung, Portfolio und Betrieb zu aktivieren, um eine Margensteigerung von 2 bis 4 Prozentpunkten zu erzielen.

Was ist der erste Schritt zur Verbesserung des EBIT?

Beginnen Sie mit einer strukturierten EBIT-Brücke und einer Rentabilitätsanalyse auf Programmebene. Diese zeigt auf, wo die Margen lecken - und wo Maßnahmen die größte Wirkung haben.

Nehmen Sie Kontakt mit unseren Experten auf:

Albert Neumann

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Tobias Stahl

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